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Wald verstehen - Schneisen an Waldhängen, Furten durch Flüsse: Erwandern Sie sich die Kulturlandschaft im Naturpark Frankenwald und lesen Sie die Spuren ihrer Geschichte! Wie lebten und leben die Menschen von und mit dem Wald? Schritt für Schritt wächst das Verstehen: Menschen verändern ihr Umfeld und das Umfeld ändert den Menschen.
Imposant beherrscht die Plassenburg das Bild von Kulmbach! Hinter dem größten Renaissancebauwerk Deutschlands zeigt sich ein bezauberndes Naturschauspiel: Buchen recken sich bis 30 Meter in die Höhe und das Durchwandern auf naturbelassenen Pfaden hat in jeder Jahreszeit seinen eigenen Reiz! Winterlich kahles Astwerk erinnert an Deckengewölbe gotischer Kathedralen. Der Frühling bringt neues, frisches Grün, der Sommer angenehmen Schatten und herbstliches Buchenlaub ist ein Farbenspektakel.
Unser "Rehberg-Weg" führt Sie auch zu einem interaktiven Naturlehrpfad - ein Erlebnis für alle Sinne!
Ein buchstäblicher Höhepunkt der Wanderung ist der Rehberg selbst: Von hier aus haben Sie den perfekten Blick auf die Plassenburg, den Buchwald und die Stadt Kulmbach.
Wegbeschreibung
Wir beginnen unsere Wanderung am Parkplatz beim Pavillon am Rehberg und folgen dem Höhenweg bis zum Rehbergturm und darüber hinaus.
Der Rehberg und sein Turm:
Der 507 Meter hohe, mit Mischwald bedeckte Höhenrücken gegenüber der Plassenburg geht in den etwa 6 km langen Kulmbacher Forst über. Gekrönt wird er von einem 20 m hohen Turm auf dem Rehberg (493 über NN), zu dem eine Außentreppe führt. Über dem Eingang prangt das steinerne Kulmbacher Wappen. Er wurde 1498 auf markgräfliches Geheiß neben anderen Türmen als Wachtturm gebaut. Von diesen markgräflichen Signaltürmen wurde bei drohender Gefahr durch Feuer, Fackeln oder Rauchzeichen Alarm geschlagen. Auch wenn heute Eilnachrichten blitzschnell und präzise anders weitergegeben werden, dürfen wir immer noch auf seiner Aussichtsplattform die phantastische Weitsicht genießen, die bis zum Kordigast, Patersberg, Lucas-Cranach-Turm, Radspitze, Pressecker-Knock-Turm, Fichtelgebirge, Sanspareil, Magnusturm und Görauer Anger reicht. Wenn wir oben sind, wandern wir auf angenehmen, nahezu ebenen Wegen auf dem Höhenrücken.
Wenn der Forstweg nach linksabzweigt, folgen wir diesem um uns an der nächsten Abzweigung rechts zu halten. Unser Weg führt weiter über eine weite Wegestrecke auf immer schönen Wegen, teilweise auf einem Naturlehrpfad mit interessanten Schautafeln und interaktiven Elementen durch einen lichten Mischwald, in dem Buchen und Kiefern dominieren. Bevor wir Tennach erreichen, sollten wir auf der Höhe noch einmal die phantastische Aussicht auf Frankenwald und Fichtelgebirge genießen.
In Tennach halten wir uns in nördliche Richtung und gelangen über die Wiesen und Feldern nach Stephansreuth. Wir durchqueren die Einzel, kreuzen die Kreisstraße und halten uns bei Leithen nach links. Hier treffen wir u. a. auf das FrankenwaldSteigla Ebersbacher Weg und laufen stets hangparallel geradeaus unter dem Blätterdach des Sommerrangens. Nach dem Waldaustritt ist es nicht mehr weit bis zur Plassenburg. Diese durchqueren wir und wandern auf einem Steig hinab in die Obere Stadt. Das historische Ensemble an der Petrikirche passieren wir nur kurz und folgen dann der Kohlbachstraße und dem Steinernen Gäßchen, ehe wir uns in den lichten Wald begeben. Entlang von schmalen Steigen und Forstwegen erklimmen wir den Rehberg bis wir erneut den Rehbergturm erblicken. Über den schmalen Steig umrunden wir den Rehberg, bis wir schiließlich wieder zum Pavillon gelangen.
Markgraf Friedrich IV. gab 1498 den Befehl zum Bau von 18 großen Warten - neben zahlreichen kleineren "Eylen", wie man sie damals nannte - im Bereich von Bamberg über den Frankenwald bis hin ins Vogtland und in das Fichtelgebirge. Es war neben Schneeberg, Weißenstein, Kasendorf und Calmberg (= Sophienberg) die fünfte bedeutende Eyle, wie man damals sagte, die auf dem Rehberg errichtet wurde. Sein Name leitet sich von "Rech"- bzw. Räch-Berg ab, das heißt, dass an seinem Hang einst der Galgen stand. Der einsame Wächter spähte von seiner Turmstube aus ins Land und meldete Freund und Feind seiner Herrschaft. Dafür musste immer ein großer Haufen getrockneten und mit Pech versetzten Holzes bereitgehalten werden. Von großer Bedeutung waren sie in Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen. Aber auch bei Feuer und bei Übergriffen heruntergekommener Rittersleute waren sie von großer Bedeutung. Um 1810 hatten sie ausgedient. Die einen verfielen und sind vergessen, andere wurden zu Aussichtstürmen umfunktioniert.
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